Buchtipp: Das Testament des Abbé Meslier.
Die Grundschrift der modernen Religionskritik
Ein Buchtipp zur Religions- und Kreationismuskritik.
Aus dem Text von Amazon:
Die weltweiten Aufwallungen des Religiösen treffen auf eine besorgniserregende Selbstvergessenheit in weiten Teilen des spätmodernen Kulturbetriebs, der zunehmend seine säkular-humanistischen Wurzeln verrät und missachtet. Verführt durch den pompös inszenierten Medienkatholizismus und als Kontrast zur Marktanbetung im Wirtschaftsteil lesen sich die postmodern verbildeten Feuilletons mittlerweile wie eine Ansammlung von Bewerbungsschreiben für kirchliche Huldigungsblätter.
In Form der gewalttätigen Kollision zwischen dem fundamentalistisch inspirierten US-Kapitalismus und der islamistisch entzündeten muslimischen Herrschaftskultur erleben wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor allem aber erneut eine weltpolitisch bestimmende Konfrontation zwischen religiös ausgerichteten Herrschaftsträgern und -aspiranten. Zunehmend wird deutlicher, dass religiöse Glaubensformen nach wie vor als desorientierende Bedeutungssysteme wirken, die menschliche Widerspruchs- und Krisenerfahrungen in eine regressive, reaktionäre und selbstzerstörerische Richtung lenken.
Aus der Beschreibung des Hintergrund-Verlags:
Das Testament des Abbé Meslier (1664 – 1729) ist ein vergessenes Dokument aus der Vorgeschichte der bürgerlichen Revolution. Im Zeitalter Ludwigs XIV. nimmt hier ein von allen literarischen und wissenschaftlichen Strömungen isoliert in den Ardennen lebender Pfarrer die radikalsten Thesen des aufklärerischen Materialismus vorweg. Alles Bestehende – Herrschaft und ihre Verklärung in Religion, Philosophie und Moral – verfällt schärfster Kritik. Das Testament ist eine politische Abrechnung mit dem Feudalabsolutismus zu einem Zeitpunkt, zu dem dessen Sturz historisch bereits fällig, aber noch nicht als Ziel in das objektive Bewusstsein der Epoche eingegangen war.
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Das Testament wird hier erneut in seinen wesentlichen Teilen in deutscher Sprache vorgelegt. Eine vollständige Ausgabe des mehr als 1000-seitigen Originals war indessen nicht möglich. Daher bot sich sachlich eine Edition nach den Schwerpunkten des Meslierschen Denkens an. Die Ausgabe ist so angelegt, dass der ursprüngliche Zusammenhang gewahrt bleibt und dennoch die zahlreichen Wiederholungen gestrichen werden konnten.
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Mesliers Testament zeichnet sich dadurch aus, dass hier zum ersten Mal in umfassender und systematischer Weise radikale Herrschaftskritik und radikale Religionskritik eine ‘organische’ Verbindung eingehen. Im Grunde beginnt mit dieser kritischen Offenlegung religiöser und gesellschaftlicher Herrschaftssynthese der ‘eigentliche’ sozial- und subjektemanzipatorische ‘Diskurs der Moderne’.
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