Die Quotenfalle – Warum Genderpolitik in die Irre führt
Im FBV (Finanzbuchverlag) ist das Buch zur Frauenquote erschienen. In 23 Aufsätzen beleuchten über 20 Autoren beider Geschlechter die Quote aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Einige Professoren verschiedener Disziplinen teilen ihre Gedanken über die Quote mit dem Leser.
Ein Rundumschlag und eine historische Brücke
Wer einen Rundumschlag zur Argumentation gegen die Frauenquote möchte, ist mit Arne Hoffmanns Aufsatz “Die zehn wichtigsten Argumente gegen die Frauenquote” sehr gut bedient. Auch wenn man den Autoren an anderen Stellen durchaus als kritisch empfinden kann, hat er hier eine nahezu durchgängig einwandfreie Argumentation zum Thema abgeliefert. Wer auf die schnelle gesammelte Argumentationen zur Hand haben will, sollte sich diesen Beitrag näher ansehen.
Ferdinand Knauss schlägt zunächst eine historische Brücke von der französischen Revolution in das hier und jetzt. Er unterscheidet unterschiedliche Gleichheiten. Hier unterscheidet er z. B. Ungleichheiten im Bereich der Justiz oder der Ökonomie. Das Modell der ausschließlich sozialen Konstruierung kritisiert er. Aus einer Gleichheit vor dem Gesetz könne bspw. keine biologische Gleichheit geschlossen werden.
Frauen- und Männersolidarität ist Unsinn
Gérard Bökenkamp ist mit zwei Beiträgen im Buch vertreten. In “Frauenpolitik in der Kollektivismusfalle. Jeder ist seines Glückes Schmied!” schildert er die Falle als Folge eines Konstruktionsfehlers. Ein Denkfehler des Feminismus’ ist es, dass er Gruppen gleichstellen will. Bökenkamp hingegen führt aus, dass man lediglich Individuen, aber keine Gruppen gleichstellen kann, da es keine gleichförmigen Gruppeninteressen gibt.
Als Folgerung ist Frauensolidarität oder auch eine Männersolidarität Unsinn. Zu groß sind die Unterschiede innerhalb der einzelnen Geschlechter.
Außerdem stellt er einen grundsätzlichen Fehler in feministischer Argumentation fest: Auf der einen Seite stellt man alles als sozial konstruiert da, möchte aber auf der anderen Seite aufgrund einer biologischen Eigenschaft zu einer Bevorzugung gelangen. Die Forderung nach einer Frauenquote widerspricht grundsätzlichen Äußerungen des Feminismus. Der Konstruktivismus beißt sich mit den Quoten.
Im Aufsatz “Wettbewerb oder Quote” wird die positive Diskriminierung als das entlarvt, was sie letztlich ist: Sie ist eine Diskriminierung und vertieft nur die Gräben, die eigentlich eingeebnet werden sollen.
Moderne Zeiten: Frauen dürfen andere Dinge sagen
Fiona Lorenz sagt im Buch Dinge, die ein Mann in der heutigen Zeit ohne folgenden “Shitstorm” niemals sagen dürfte: Sie kommt zu dem Schluss “Bloß keine Frauenquote“. Sie hat einen sehr sozialkritischen Blick und verlässt eine “rein weibliche Perspektive” um zu einer objektiveren umzuschwenken. Sie betrachtet unterschiedliche sozialen Begebenheiten, erzählt von Karrieren berühmte historischer Frauen (Marie Curie, Maria Sybilla Merian) und vergisst auch wichtige Namen der aktuellen Debatte nicht. Hier nennt sie u. a. Warren Farrell und Matthias Mattusek.
Auch Fionas Lorenz’ Beitrag kann man als Rundumschlag werten, da sie durch viele Aspekte der Gesellschaft wandert und einer näheren Betrachtung unterzieht.
Weitere Autoren
Als weitere Autoren sind u. a. mit dabei
- Dr. Alexander Ulfig, der auch als Herausgeber auftritt,
- Professor Dr. Josef Christian Aigner,
- Professor Dr. Gerhardt Amendt,
- Christine Bauer-Jelinek,
- Kevin Fuchs,
- Professor Dr. Walter Hollstein,
- Dr. Bruno Köhler,
- Professor Dr. Dr. Dr. Adorján F. Kovács,
- Eckhard Kuhla,
- Bernhard Lassahn
(seinen Beitrag zum Buch kann man auch an dieser Stelle lesen) - Dr. Philip Plickert
- und diverse mehr
Diese ganzen Autoren hätten es verdient hier näher betrachtet zu werden, allerdings soll dem potentiellen Leser auch noch selbst etwas verbleiben.
Was mit zunächst als schlichtes Thema erschienen ist, zeigt sich hier komplexer und schillernder als erwartet. Das Buch lebt von den unterschiedlichen Betrachtungsweisen, die übersichtlich in nicht zu lange Aufsätze unterteilt sind. Geordnet sind die einzelnen Beiträge nach den Gebieten
- Gleichberechtigung/Gleichstellung
- Quotenpolitik
- Quoten in der Wirtschaft
- Quoten in der Wissenschaft
Die Betrachtungsweisen liegen innerhalb dieser Themengebiete, gehen aber an vielen Stellen darüber hinaus. Die Aufteilung in übersichtliche Beiträge gestattet einen schnellen Zugriff auf die einzelnen Argumentationen. Mich selbst haben neben den mir bereits bekannten Argumentationen die philosophischen Ansätze in unterschiedlichen Beiträgen fasziniert. Das Buch lädt jeden Interessierten dazu ein, sich auch über das Thema hinweg mit vielen Themen auseinanderzusetzen.
Ich traue mich schon gar nicht mehr erneut von einem Rundumschlag zu sprechen. Das Buch bekommt eine deutliche Leseempfehlung.
[…] Ein Buch zur Frauenquote: Genderdiskurs – Die Quotenfalle – Warum Genderpolitik in die Irre führt […]
[…] Buch: Die Quotenfalle – Warum Genderpolitik in die Irre führt […]