Buchtipp: Lernen und Geschlecht heute:
Zur Logik der Geschlechterdichotomie in eduktativen Kontexten
Der Autor des Buches, Professor Dr. Markus D. Meier, studierte Deutsch, Geschichte und Philosophie in Marburg/Lahn und Frankfurt/Main. Außerdem studierte er Musik in Frankfurt und Dresden. Er ist Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universidad Externado in Bogotá/Kolumbien.
Der Informationstext zum Buch
Lange Zeit war die aufklärerische Überzeugung von der Gleichheit aller auch für die erziehungswissenschaftliche Geschlechterdebatte unhinterfragbar. Eine gerechte Schule sollte gleiche gleich behandeln – also auch Jungen und Mädchen. Das hinderte Bildungspolitik nicht daran, jahrzehntelang einseitig Mädchen und junge Frauen zu fördern. Empirisch-statistische Befunde hingegen zeigen eine beunruhigende Benachteiligung von Jungen und jungen Männern in und durch Bildungsinstitutionen weltweit.
Die Unvereinbarkeit dieser drei Diskurse lähmt die gegenwärtige Debatte und droht, sie mit moralistischem Rigorismus und redundanten Vorwürfen dauerhaft zu blockieren. Eine grundsätzliche theoretische Neuausrichtung erscheint deshalb überfällig:
Eine Geschlechterdebatte, die theoriegeleitet und empiriegesättigt, vorurteilsfrei und ergebnisoffen die Variable Geschlecht in edukativen Kontexten neu definiert und interpretiert.Werden Gleichheit und Unterschiedlichkeit der Geschlechter schon in den klassischen erziehungswissenschaftlichen Referenzwissenschaften Geschichte und Philosophie, Psychologie (insbesondere Psychoanalyse) und Soziologie jeweils völlig anders be- und verhandelt, so gilt dieses um so mehr für die Ethnologie, die Kognitions- und Neurowissenschaften, v. a. aber auch für die pädagogisch-historisch ausgesprochen vorbelastete Biologie, v. a. die Evolutions- und Soziobiologie. Gerade sie aber könnten helfen, die Geschlechterdebatte vom Kopf auf die Füsse zu stellen. Anregungen hierzu zu liefern ist Vorhaben dieses Buches.
Lernen und Geschlecht heute: Zur Logik der Geschlechterdichotomie in eduktativen Kontexten
(Amazon)
Aus einer Rezension:
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Der Autor beschreibt in seinem wissenschaftlichen Werk die Bildungssituation und Bildungsteilhabe von Jungen und Mädchen über die Jahrhunderte hinweg. Dazu holt er in 13 Kapiteln weit aus, um auch die Ursprünge, die Wurzeln jeweils existierender pädagogischer Ungerechtigkeiten und Bildungsunzugänglichkeiten hervorzuholen, neue Ansätze zu beleuchten und alte zu hinterfragen, wobei auch Randthemen tangiert werden. Markus Meier spannt dabei den Bogen von der Bildung und bildungstheoretischen Historie aus der Antike über Mittelalter, Reformation, Aufklärung, Frauenbewegung, Reformpädagogik, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, Bildungsreform bis zum PISA-Schock und dem Jungen benachteiligenden Bildungssystem unserer Tage. Er plädiert schließlich für eine moderne geschlechterspezifische Pädagogik, die auch die berechtigten Anliegen von Jungen ausreichend berücksichtigt.
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Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zum Gender-Diskurs insgesamt und hervorstechend in edukativen Kontexten.
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