Arte: Testosteron – Der Stoff aus dem die Männer sind
Die Rolle des Testosteron ist komplexer als angenommen. Der Einfluss auf den Mann geht von medizinischen bis zu psychologischen Aspekten, die in der dieser Dokumentation näher betrachtet werden.
Angefangen vom Embryo werden Vergleiche zwischen dem Testosteron und dem Östrogen gezogen. Die gezeigten Ergebnisse hinterfragen und bestätigen z. T. gängige “Geschlechterstereotype”.
Es werden Fragen nach möglichen, nachgesagten Zusammenhängen zu aggressivem Verhalten gestellt. Die Ergebnisse widersprechen dem Klischee des aggressiven, testosterongesteuerten Mannes. Weiter gehts es um die Frage, was den Menschen eher beeinflusst, das Gen oder doch eher soziale Faktoren. Was zum Zusammenhang von Testosteron und Vaterschaft führt.
Testosteron galt lange Zeit als der böse Bube unter den Hormonen. Zuviel davon im Blut und der Mann wird zum Tier – trieb- und aggressionsgesteuert. Anders als in der Tierwelt jedoch lässt sich die pauschale Aussage “Testosteron macht aggressiv” beim Menschen nicht bestätigen. In der Doku erklären international renommierte Forscher, wie subtil das Hormon tatsächlich wirkt. (…)
Eines steht fest: Die einfache Gleichung „Testosteron gleich Aggression gleich Macht“ geht nicht auf.
Dokumentation von Kirsten Esch (D 2018, 53 Min)
https://www.youtube.com/watch?v=ZQJiYIfHmLQ
[Link zum Video]Kommentar zum Video von Professor Dr. Günter Buchholz
Die Hauptsache an diesem Video zum Thema Testosteron und Männlichkeit ist wohl die Auflösung des Bildes vom aggressiv machenden Hormon.
Der in abwertender Absicht verwendete Ausdruck, Männer seien “testosterongesteuert“, ist in die Umgangssprache übernommen worden, was bereits für sich genommen etwas über die Lage der Männer in der heutigen Gesellschaft aussagt.
Tatsächlich wird in dem Video differenziert über dieses Hormon informiert, und es werden ansatzweise auch die Wechselwirkungen zwischen pränatal-hormoneller Prägung und postnatal-sozialer Prägung angesprochen. Diese Rückwirkung des Sozialen – im Sinne des Stillens und der Kleinkindbetreuung – bildet zugleich die Brücke für eine raffinierte und unterschwellige, viel weitergehende Unterstellung.
Denn das Video enthält noch eine zweite, eine untergeschobene, eine freilich weit überdehnte feministisch-ideologische Botschaft:
nämlich die vom wünschenswerten und möglichen sozial (durch Umerziehung) verwirklichbaren Übergang von der männlich dominierten “Schimpansen”-Gesellschaft (Patriarchat) zur weiblich dominierten “Bonobo”-Gesellschaft (Matriarchat), und dies auf Basis der soziologistisch-kulturalistischen These der sozialen Konstruktion des biologischen Geschlechterverhältnisses, die verkappt das biologisch-anthropologische Sein des Menschen als Mann und Frau mit ihren gemeinsamen Kindern verleugnet, um “Geschlecht” als Spektrum sozial determinierter “sexueller” bzw. richtiger erotischer Verhaltensweisen unter Ausblendung der biologischen Fortpflanzung behaupten zu können. Das ist die Gender-Ideologie.